Allgemein Einfach gute Produktfotos für eBay erstellen

Einfach gute Produktfotos für eBay erstellen

13. Oktober 2014 | Allgemein | 8 Kommentare

Wer oft auf eBay seine alten Sachen verkauft, benötigt für seine Angebote auch aussagekräftige Produktfotos. In diesem Beitrag zeige ich wie du eBay-Fotos auch mit einfachen Mitteln herstellen kannst. Dabei muss man nicht einmal Geld dafür ausgeben.

Was benötigt wird

So ist das nun einmal. Das Auge kauft mit. Gute, aussagekräftige Bilder im eBay-Angebot steigern die Verkaufs-Chance und damit auch den Verkaufspreis. Natürlich ist die Artikelbeschreibung genauso wichtig. Heute soll es aber erst einmal um die Produktfotos auf eBay gehen. Du brauchst hierbei auch keine spezielle Spiegelreflexkamera oder der Gleichen um gute eBay-Bilder zuerstellen.

Für meine kleine Anleitung benötigst du einfach eine Kompaktkamera. Ich verwende dafür eine Panasonic Lumix TZ 20. Diese Kamera habe ich mir vor ein paar Jahren für einen Urlaub gekauft und Sie verrichtet noch immer gute Dienste. Vergleichbare aktuelle Modelle, wie die Panasonic Lumix TZ 36, gibt es bei Amazon schon ab 179,- EUR. Es reicht aber auch die eingebaute Kamera von einem halbwegs aktuellen Smartphone, wie einem Samsung S3 oder iPhone4.

Fertiges Beispielfoto für eine eBay Auktion

Fertiges Beispielfoto für eine eBay Auktion

Des weiteren ist eine Stativ für deine Kamera von Vorteil. Wenn du kein Stativ besitzt, kannst du die Kamera auch auf eine Erhöhung aus Büchern oder ähnlichen Utensilien stellen. Ich habe mir irgendwann mal ein Stativ zugelegt. Stative für Kameras bekommst du auch schon ab 15, – EUR bei Amazon. Aber wie gesagt, ein paar andere im Haushalt befindliche Utensilien tun es auch.

Meine verwendete Kamera für eBay Fotos

Meine verwendete Kamera für eBay Fotos

Jetzt benötigst du noch einen Hintergrund für deine eBay-Fotos. Dieser sollte möglichst einfarbig und neutral sein, damit du das Augenmerk auch ganz auf dein Produkt legst. Hierfür reicht ein weises Tischtuch, oder einfach weise Tapete. In dem hier gezeigten Beispiel verwende ich als Hintergrund ein kleine glatte und einfarbig weiße Tischdecke.

Ach ja, Licht. Licht benötigst du auch. Zumindest, wenn es in deinem Raum nicht gerade hell ist. Da kannst du dir mit einer Stehlampe oder einer Schreibtischlampe behelfen. Ich verwende dafür einen einfachen Baustrahler mit Stativ, welcher noch bei mir im Keller herumstand. Den habe ich mit einer Energiesparlampe ausgestattet und gut war. Was der der mal gekostet hat, weis ich gar nicht mehr. Bei Amazon kosten die Baustrahler mit Staiv so um die 25,- EUR. Aber wie gesagt, die Stehlampe tut es auch.

Meine alte Stehlampe als indirekte Beleuchtung

Meine alte Stehlampe als indirekte Beleuchtung

Als Software für die Bearbeitung deiner eBay-Bilder gibt es etliche Anwendungen. Wenn du noch keine Foto-Software auf deinem Computer besitzt, empfehle ich dir XnView oder Gimp. Beide Programme stehen als kostenloser Download im Internet bereit. Damit hast du die Möglichkeit, deine gesamten Bilder auf dem PC zu verwalten und viele schnelle Anpassungen vorzunehmen. Wie das genau geht zeige ich dir weiter unten in diesem Beitrag. Ich persönlich nutze dafür eine ältere Version von ACD See. Dies habe ich schon einige Jährchen.

Das benötigte Equipemt

  • Digitalkamera (Kompaktkamera, Spiegelreflex oder Handykamera)
  • Stativ (alternativ geht auch eine stabile Unterlage, Bücher oder so)
  • Ein weißer Hintergrund (Tischtuch oder glatte Tapete)
  • Beleuchtung (Stehlampe oder Tageslicht auf dem Balkon)
  • Software für die Bildbearbeitung

Der Foto-Aufbau

So fangen wir mal an, unsere ersten Fotos zu machen. Zunächst müssen wir unser Setup aufbauen. Nun wirst du sagen, ich will doch nur eben mal schnell etwas auf eBay verkaufen. Das Ganze lässt sich schnell und einfach bewerkstelligen.

Am besten du benutzt deinen Stuben Tisch (Esstisch).  Wenn der Tisch bereits mit einer Seite an der Wand steht, kannst du hier den Papierhintergrund aus Tapete gleich gegen die Wand lehnen. Sinnvoll ist hier eine kleine Rundung, anstelle eines Falzes. Man nennt das auch Hohlkehle. Damit erhälst du einen Hintergrund ohne lästige Kanten. Mit einem Tischtuch ist das etwas komplizierter. Das musst du dann relativ faltenfrei aufhängen.

Ich nehme hier meine kleine weiße Tischdecke und und lege das eine Ende über einen alten Karton, als Erhöhung.  Einfach nur, damit ich auch hinter dem Produkt eine neutrale Fläche besitze. Nach Möglichkeit faltenfrei aufhängen. Also vorher bügeln. Wer oft auf eBay etwas verkauft, für den lohnt sich wahrscheinlich ein kleines  Fotozelt. Das kann man nach Gebrauch wieder zusammenklappen und im Schrank verstauen. Der Vorteil ist hierbei vor allem eine gleichmäßige Ausleuchtung durch die diffusen Seitenwände.

Normaler Pappkarton, als Erhöhung für den Hintergrundstoff (Tischdecke)

Normaler Pappkarton, als Erhöhung für den Hintergrundstoff (Tischdecke)

Aber zurück zu unserem Foto. Als Beleuchtung muss jetzt noch meine Stehlampe herhalten. Hierfür verwende ich meinen Deckenfluter, etwas Anderes habe ich leider nicht. Dieser macht, auf Grund seiner Leistung von 300 Watt, eine sehr gute indirekte Beleuchtung. Mit der integrierten Leseleuchte kann ich hier zusätzlich eine direkte Beleuchtung erzielen.

Das perfekte eBay-Foto machen

Nach dem ganzen Vorgeplänkel kommen wir jetzt zum eigentlichen Foto. Denn das ist ja schließlich unser Ziel, ein sehr gutes Foto für eBay zu bekommen.

Am besten stellst du an der Kamera den Programm-Modus ein. Wie der bei deiner Kompaktkamera heißt musst du in der Bedienungsanleitung der Kamera nachlesen. In diesem Modus wählt die Kamera alle Einstellungen alleine ein. Weiterhin musst du noch einen festen ISO Wert einstellen. Hier nimmst du den kleinsten Wert , den dir deine Kamera bietet. Bei höheren Werten, wird die Kamera zwar empfindlicher, dafür steigt aber auch das Bildrauschen.

Kleinsten ISO Wert an der Kamera einstellen.

Kleinsten ISO Wert an der Kamera einstellen.

Zu guter Letzt musst du noch den automatischen Blitz deaktivieren. Mit der Ausleuchtung, die ich dir vorhin gezeigt habe, sieht das Bild viel natürlicher aus als mit dem eingebauten Blitz.

Unbearbeitetes Foto mit Blitz

Unbearbeitetes Foto mit Blitz

unbearbeitetes Foto ohne Blitz

unbearbeitetes Foto ohne Blitz

Jetzt positionierst du die Kamera auf den dafür vorgesehenen Platz und stellst das erste Foto scharf. Ich nehme hierfür immer mein kleines Stativ. Hier für das Beispielfoto habe ich jetzt ein älteres Buch genommen..

Fotosetup für zu Hause

Fotosetup für zu Hause

Wenn du jetzt das eigentliche Foto schießt, benutze dafür den Selbstauslöser. Wenn die Kamera ohne Blitz auskommen muss, wird die Automatik je nach Umgebungshelligkeit den Verschluss länger offen lassen. Löst du dann die Aufnahme an der Kamera mit der Hand aus, würdest du verwackelte Bilder erhalten. Durch den Selbstauslöser in Kombination mit der fest aufgestellten Kamera, wirst du scharfe Bilder mit natürlicher Ausleuchtung bekommen.

Vergiss nicht für den Verkauf auch Detailbilder zu schießen. Diese sind gerade für technische Produkte sowie für die Dokumentation von Gebrauchsspuren sehr hilfreich. Das reduziert spürbar, das der Käufer nach Erhalt der Ware unzufrieden ist und die Ware wieder zurücksendet. Um auch hier schöne Fotos zu bekommen solltest du mit der Kamera dichter an das Produkt herangehen. Gegebenenfalls musst du noch ein weiteres Buch unterlegen, damit die Kamera etwas höher positioniert wird.

Entfernung für Detailfoto

Entfernung für Detailfoto

Detailausschnitt auf der Kamera

Detailausschnitt auf der Kamera

fertiger bearbeiteter Detailausschnitt

fertiger Detailausschnitt

Nachbearbeitung der Bilder am PC

Im Anschluss, wenn du deine Aufnahmen gemacht hast, musst du diese Fotos natürlich noch Nachbearbeiten. Ich nehme dazu gerne das Programm ACDSee. Das ist eine kostenpflichtige Fotoverwaltung, die ich mir vor einigen Jahren mal zugelegt habe. Damit kannst du dann nachträglich Belichtungskorrekturen, Farbstich oder den Kontrast sehr einfach korrigieren.

Automatische Anpassungen von Helligkeit und Kontrast mit XnView

Automatische Anpassungen von Helligkeit und Kontrast mit XnView

Manuelles Anpassen von Bildhelligkeit und Kontrast in XnView

Manuelles Anpassen von Bildhelligkeit und Kontrast in XnView

Anstelle von ACDSee ist natürlich auch jede andere Fotosoftware dafür verwendbar. Als kostenlose Alternativen seinen hier IrfanView oder XnView genannt. Nicht zu vergessen ist das Bildbearbeitungsprogramm Gimp, welches oft als kostenlose Alternative zu Photoshop gesehen wird.

Nachtrag: Für die Bildbearbeitung kannst du auch alternativ das kostenlose Porgramm PhotoScape verwenden. Hier gibt es einen Betrachte, eine Stapelverarbeitung und auch eine Bildbearbeitung. Mit der Bildbearbeitung kannst du sehr einfach nachträglich einen Weißabgleich machen.

Nach ein kleiner Tipp von mir. Um nachträglich einen Farbstich zu beseitigen, solltest du irgendwo im Bild einen kleinen weissen Papierschnipsel platzieren. Diesen verwendest du dann als Weiß-Referenz um diesen Punkt mit dem Pipetten-Werkzeug im Weißabgleich aufzunehmen. Mit den Kopierstempel lässt sich anschließend dieser Schnipsel aus dem Bild entfernen. Wenn in dem Foto bereits weiße Stellen vorhanden sind, brauchst du natürlichen keinen Schnipsel zu benutzen. Leider bietet XnView keine Funktion zum direkten entfernen des Farbstiches. Mit Gimp ist dies aber problemlos möglich.

Nachbearbeitung und Weissabgleich mit dem Programm Gimp

Nachbearbeitung und Weissabgleich mit dem Programm Gimp

Weitere Korrekturen sind natürlich mit diesen Programmen auch möglich. So besteht die Möglichkeit das Foto zu drehen oder gar zu beschneiden. Mit dem Beschneiden kannst du einen optimalen Bildausschnitt deines Fotos wählen, so das du damit den Blick des Betrachter gezielt lenken kannst.

Nachtrag: Hier ein Beispiel für die Nachbearbeitung der Fotos mit der kostenlosen Bildbearbeitung PhotoScape. Sehr schön ist bei diesem Programm die Korrektur des Weißabgleiches gelöst. Wie auch bei Adobe Photoshop musst du hier nur mit einem Pipetten-Werkzeug einen Bereich im Bild anklicken, der eine neutrale Farbe wie Weiß oder Grau im haben sollte. Anhand dieses aufgenommenen Punktes wird dann der Farbstich im Bild beseitigt.

Fotos bearbeiten mit PhotScape

Fotos bearbeiten mit PhotScape

Als letzten Schritt musst du dein fertig bearbeitetes eBay-Foto noch exportieren, um es auch in deinen eBay-Angeboten verwenden zu können.

Fazit

Mit ein paar kleinen Hilfsmitteln und einer normalen Kompaktkamera lassen sich auch zu Hause sehr schöne und aussagekräftige Produktfotos für eBay erzielen. Und gerade für den Verkauf über Online-Plattformen sind aussagekräftige Produktfotos unerlässlich. Diese müssen im Gegensatz zu einem Ladengeschäft dem potentiellen Käufer das Ertasten und direkte Ansehen ersetzen. Also ruhig mehrere Fotos von allen Seiten und vom den Details machen. Das erhöht die Chance auf einen erfolgreichen Verkauf des Produktes.

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Hier schreibt: Thomas

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Ich heiße Thomas und bin Inhaber einer Agentur für eCommerce und Online Marketing. Zusätzlich interessiere ich mich für CMS Systeme, Wordpress, Drupal, Grafik und Multimedia. Ihr findet mich auf Twitter und Facebook. Über einen Kommentar zu diesem Beitrag würde ich mich freuen.

8 Kommentare

  1. Gundel

    Spitze! Hat mir sehr geholfen!

    Antworten
    • Thomas Oelsner

      Freut mich. Muss ja nicht immer eine Profiausrüstung sein.

  2. Ralf

    Einfach und auf den Punkt gebracht, ich schliesse mich Herrn Oelsner an…

    Antworten
  3. Angie

    SUPER Anleitung, besser als jedes Youtube-Video, da dort meistens Zusatzausrüstung benötigt wird. DANKE:))

    Antworten
    • Thomas Oelsner

      Sön, das es dir weiter geholfen hat. Wenn mann eine Spiegelreflexkamera besitzt, mit Aufsteckblitz, kann diesen an die Decke richten und erhält damit schönes indirektes Licht.

    • Produktfotograf

      Sehr gute Anleitung, vielen Dank!

  4. Peter L.

    Danke für diesen Beitrag. Einfach ohne Umschweife. Habe ihn mit großer Freude gelesen. Glaube, dieser passt für die Meisten.

    Antworten

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