In den letzten Jahren ist es eng geworden im Internet. Kurze, einprägsame Adressen für Internetseiten waren knapp. Immer mehr Seitenbetreiber mussten sich mit langen Domainnamen oder unbequemen Alternativen begnügen. Doch damit ist nun Schluss:
Vor gut einem Jahr hat die zentrale Internet-Verwaltung ICANN den Weg für neue Adress-Endungen geebnet und in einem Mammut-Projekt Hunderte neuer Internet-Kürzel auf den Markt gebracht. Registrieren lassen sich die neuen Domains wie .online, .blog oder .web bei Internetdienstanbietern wie IONOS (ehemals 1&1). Diese ziehen ein Jahr nach der Einführung jedoch eine nüchterne Bilanz.
Dass sich durch die immense Extension des Namenraums im Internet zahllose neue Möglichkeiten bieten, haben längst nicht alle Nutzer mitbekommen. Wie eine repräsentative Forsa-Umfrage zeigt, geben lediglich 45 Prozent der deutschen User an, von den neuen Top-Level-Domains (nTLDs) gehört oder gelesen zu haben. Hinzu kommt: Nur etwa die Hälfte der Internetnutzer, die um die neuen Domain-Endungen wissen, sehen darin einen Nutzen. Dieser jedoch sollte klar auf der Hand liegen.
Hätte beispielsweise ein fiktiver Herr Müller vor einem Jahr eine Firma gründen und sich eine attraktive Internetadresse sichern wollte, hätte dieser feststellen müssen, dass die prägnanten Domains mueller.de oder müller.de bereits vergeben sind. Gleiches gilt für mueller-gmbh.de, muellergmbh.de, müllergmbh.de und müller-gmbh.de. Und auch bei Kombinationen mit der Top-Level-Domain .com hätte Herr Müller kein Glück gehabt.
Mit den neuen Domain-Endungen verhält sich dies nun anders. Neben den alten Kürzeln wie .de und .com stehen Herrn Müller nun Hunderte von Endungen mit nahezu unbegrenzten Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Handelt es sich bei Herrn Müllers Firma beispielsweise um einen Fahrrad-Laden, käme nun auch die Internetadresse müller.bike infrage – bei einem Steuerbüro müller.finance.
Alternativ hätte Herr Müller die Möglichkeit auf einen regionalen Bezug seines Unternehmens hinzuweisen, indem er sich die Domains müller.berlin oder müller.nrw sichert. Jeder Seitenbesucher wüsste so auf einen Blick, wo sich Müllers Firma befindet.
Fazit
Mit den neuen Domains haben Seitenbetreiber somit nicht nur die Möglichkeit prägnante Adress-Endungen zu kreieren, sie können zudem mit der Wahl einer „sprechenden“ TLD bereits durch den Namen auf den Inhalt ihrer Seite und das Angebot hinweisen.
Werde das mal bei Google checken